Eine Schallleitungsschwerhörigkeit, welche im Außen- und Mittelohr ihren Ursprung findet, kann verschiedene Ursachen haben. Liegt sie aufgrund von Otosklerose vor, sollte dies möglichst schnell durch einen Facharzt diagnostiziert werden, da sie mit zunehmendem Alter zur vollständigen Taubheit führen kann.
Inhaltsverzeichnis
Bei einer Otosklerose liegt eine Erkrankung der Labyrinthkapsel, also des Knochens, der das Innenohr umgibt, vor. Zu Beginn einer Otosklerose kommt es zu entzündungsähnlichen Knochenumbauprozessen im Innenohr; im späteren Verlauf fixiert sich die Steigbügelfußplatte im ovalen Fenster dann zunehmend. Da nur das Innenohr betroffen ist, erscheinen Trommelfell, Mittelohr und Eustachi-Röhre bei der ohrenärztlichen Untersuchung unauffällig.
Bei einem gesunden Menschen stellt das ovale Fenster eine von zwei Öffnungen vom Mittelohr zum Innenohr dar und wird von der schwingfähigen Steigbügelfußplatte verschlossen. Die Fußplatte des Steigbügels überträgt als Ankopplungsstelle zur Gehörknöchelchenkette eingehende, durch Schallwellen ausgelöste, Schwingungen an das Innenohr. Bei einer Otosklerose kommt es aber zu einer zunehmenden Verknöcherung der Steigbügelfußplatte und damit zu einer Störung der Schallübertragung ins Innenohr. Die daraus resultierende Schwerhörigkeit bezeichnet man dann als Schallleitungsschwerhörigkeit. Weitere Knochenumbauprozesse können bei Betroffenen außerdem in einer Innenohrschwerhörigkeit resultieren. Abhängig von ihrer Lokalisation im Ohr, tritt die Otosklerose nach folgender Häufigkeit auf:
Häufigkeiten von Otoskleroseherden
Ovales Fenster (mit Steigbügel) ca. 90 %
Rundes Fenster ca. 40 %
Cochlea ca. 35 %
Innerer Gehörgang ca. 30 %
Bogengänge ca. 15 %
Da die Otosklerose an verschiedenen Orten gleichzeitig unterschiedlich stark auftreten kann, können auch die Folgen und das Ausmaß unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
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Besonders auffällig ist, dass Frauen der weißen Bevölkerung im Alter zwischen 20 und 40 Jahren fast doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Zwar variiert auch in dieser Gruppe die Ausprägung der Krankheit; Personen anderer Hautfarben sind jedoch deutlich seltener betroffen.
Ein sich verschlechterndes Hören auf einem Ohr sowie eine später einsetzende Hörminderung auf dem anderen Ohr sind oft erste Anzeichen der Knochenerkrankung. Weitere Symptome, die je nach Ausprägung unterschiedlich stark sind, können Tinnitus oder Schwindel sein. Wird die Otosklerose nicht behandelt, kann sie nach langer Erkrankungsdauer auch zu einer vollständigen Ertaubung führen.
Bis heute sind die Ursachen der Erkrankung nicht geklärt. Vermutet wird, dass die Krankheit vererbt wird oder durch eine virale Infektion sowie hormonelle Einflüsse entstehen kann. Aufgrund der hohen Betroffenheit von Frauen, könnten beispielsweise Schwankungen der weiblichen Sexualhormone während einer Schwangerschaft, während der Einnahme von Kontrazeptiva oder während der Umstellung des Hormonhaushaltes nach der Menopause ursächlich sein.
Damit der Schall wieder an die Gehörknöchelchen weitergeleitet werden kann, kann eine so genannte Stapesplastik durchgeführt werden. Hierbei wird der Steigbügel über einen endauralen Zugang teilweise oder komplett durch eine Prothese ersetzt. Eine weitere mögliche Therapie in Form einer Operation ist die Stapedotomie, bei welcher nur der obere Teil des Steigbügels entfernt und die unbewegliche Steigbügelfußplatte mittels eines Lasers oder einer Nadel eröffnet wird. Im Anschluss wird ein künstlicher Stempel aus Titan, Platin oder Teflon zur Schallübertragung eingesetzt.
Kommt eine Operation nicht infrage, kann der durch die Otosklerose entstandene Hörverlust meist mit einem Hörgerät ausgeglichen werden. Eine medikamentöse Behandlung ist derzeit noch nicht möglich.
Betroffene einer Otosklerose, welche sich keinem chirurgischen Eingriff unterziehen möchten oder dieser für die spezielle Knochenfehlbildung im Mittelohr nicht in Frage kommt, haben die Möglichkeit, ihren Hörverlust mit Hilfe eines Hightech-Hörgerätes bestmöglich auszugleichen. Hightech- Hörgeräte bieten für jeden Grad eines Hörverlustes eine komfortable Möglichkeit, diesen zu versorgen. Ob bei einer einseitigen Taubheit oder einer leichten Hörminderung – Hightech-Hörgeräte schaffen den gewünschten Komfort. Bevor sich Erstträger jedoch für ein Hörgerät dieser Preisklasse entscheiden, sollten sie für sich selbst Kriterien definieren, welche für den bestmöglichen Komfort erfüllt sein sollten. Hierbei können sich Interessierte unter anderem folgende Fragen stellen: Werde ich eine Bedienung via Smartphone oder Fernbedienung tatsächlich nutzen? Benötige ich ein eigenes Musikprogramm? Welche Bauform sitzt bei mir am besten, unabhängig von der kosmetischen Unauffälligkeit?
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